Coatings, Wachse & Spritzmittel: Was wirklich auf Früchten und Gemüse liegt – und wie du dich schützen kannst

Coatings, Wachse & Spritzmittel: Was wirklich auf Früchten und Gemüse liegt – und wie du dich schützen kannst

Wusstest du, dass viele Früchte und Gemüse mit künstlichen Coatings behandelt werden?
Dabei handelt es sich um unsichtbare Wachse, Sprühmittel oder fettlösliche Schutzschichten, die du kaum abwaschen kannst – und die auch in Bio-Märkten vorkommen können. Ich hörte die Podcastfolge von Anthony William und sah mich darin bestärkt, einen Bericht hier zu veröffentlichen. Weil ich mehr darüber erfahren wollte und weil mir auch z.T. Verbände und Ämter vor Jahren keine Auskunft darüber geben können. Es wäre spannend zu sehen, was passiert, wenn ich meine Fragen erneut senden würde. Hätten Sie immer noch keine Ahnung von Apeel & Co?

Anthony William (Medical Medium Podcast #107, 18. Juli 2025) deckt auf, dass unser Obst und Gemüse heutzutage mit einer Vielzahl an Chemikalien behandelt ist – weit über bekannte Pestizide hinaus. Dazu zählen:

  • Synthetische Wachse (bspw. Kunststoffe),
  • Fungizide & Schimmelhemmer,
  • Konservierungsmittel und
  • Ammoniak-Anwendungen.

Diese Mittel werden gesprüht, getaucht oder aufgetragen, um Feuchtigkeitsverlust und Schimmelbildung zu verhindern – nicht aus gesundheitlichen, sondern wirtschaftlichen Gründen. Sie sorgen dafür, dass Ware länger makellos aussieht (auch auf Kreuzfahrtschiffen!), wodurch Verluste in Handelsketten minimiert werden und höhere Profite erzielt werden.

William zieht Apeel als Beispiel heran – eine essbare Beschichtung, die zwar neutral klingt, aber nur einen Bruchteil der eingesetzten Industriechemie darstellt. Die Realität umfasst hunderte Millionen Pfund an Essensabfall: Ware, die innerlich verfault oder im Müll landet, obwohl sie äußerlich frisch aussieht.

Warum das passiert

  • Handelsketten und Grosshändler wollen das schnelle Verderben vermeiden.
  • Die Folge: Unmengen an Lebensmitteln werden gekauft, gelagert, entsorgt – oft bevor sie verdorrt oder innen faul sind.
  • Dieses Vorgehen ist ein geheimes, profitgetriebenes System, das Anthony William seit Jahren kritisiert

Viele wissen gar nicht, was da eigentlich alles auf ihren Früchten und Gemüsen klebt – oder sogar tief eingedrungen ist. In den letzten Jahren habe ich mich intensiv mit sogenannten Coatings beschäftigt: unsichtbare Schichten aus Wachs, Fetten, Chemikalien oder sogar synthetisch erzeugten Molekülen, die Obst und Gemüse haltbarer machen sollen.

Ich sehe es als meine Aufgabe, darüber aufzuklären – nicht nur, weil ich mich selbst stark sensibilisiert fühle auf solche Rückstände, sondern weil ich seit Jahren mit besonders reinen Lebensmitteln arbeite. Und weil ich weiss, wie wichtig diese Information für viele aus meiner Community ist.

Was genau sind Coatings?
Coating heisst auf Deutsch „Überzug“. In der Lebensmittelindustrie ist ein technisch aufgebrachtes Schutzschild gemeint – meist farb- und geruchslos, aber mit Wirkung:

  • Die Frucht glänzt schöner
  • Sie trocknet nicht so schnell aus
  • Sie ist besser transportfähig (z. B. über den Atlantik)

Das klingt zunächst harmlos. Doch die Realität ist:
Viele dieser Stoffe werden nicht deklariert. Und viele sind gesundheitlich bedenklich, weil sie mit chemischen Lösungsmitteln, Paraffinen, Pestiziden oder sogar nicht wasserlöslichen Molekülen wie bei Apeel arbeiten.

Gängige Coating-Stoffe und ihre E-Nummern

Stoff / Markenname E-Nummer Typ Herkunft / Verwendung
Carnaubawachs E903 Pflanzlich Aus Palmblättern, bei Bio oft verwendet
Schellack E904 Tierisch (Läuseharz) Nicht vegan, glänzt gut
Paraffine / Mikrocrystalline Wachse E905 Erdöl-basiert Für Äpfel, Orangen, Zitronen
Oxidiertes Polyethylenwachs E914 Synthetisch Technisch wirksam, schwer entfernbar
Apeel™ keine Biotechnologisch Aus Pflanzenabfällen, fettlöslich, unlösbar
Morpholin-basierte Wachse verboten in CH Chemisch In der Schweiz verboten, weltweit verbreitet

Was ist in der Schweiz erlaubt (Stand 31.07.2025)?
Die Schweiz hat etwas strengere Regeln als die EU:

  • Morpholin ist z. B. bei uns verboten.
  • Apeel ist noch nicht explizit zugelassen, darf aber importiert werden, wenn die Ware aus der EU stammt.
  • Bio-Zitrusfrüchte dürfen nur pflanzliche oder natürliche Wachse enthalten – oft Carnaubawachs (E903).
  • Jeder Zusatzstoff muss als "technologisch notwendig" deklariert sein – doch: nicht jeder Coating-Stoff muss gekennzeichnet werden (z. B. bei Zwischenlagerung).

Das heisst: Selbst wenn du in der Schweiz einkaufst, ist nicht garantiert, dass dein Apfel oder deine Zitrone unbehandelt ist.

Wo werden Coatings aufgetragen?
Das geschieht meistens nicht im Supermarkt, sondern:

  • Auf der Farm direkt nach der Ernte
  • In Packstationen oder Lagerzentren
  • Bei Grosshändlern oder beim Import
  • Teilweise im Supermarkt durch Sprühmittel oder Konservierungslösungen

Ich habe mit Produzenten gesprochen, bei denen z. B. Avocados nachträglich versiegelt werden – teilweise ohne, dass das Endkund:innen je erfahren.

Was wird im Supermarkt gesprüht?
Laut Anthony William – und das deckt sich mit Aussagen aus der Praxis – sind viele Sprühmittel in Gemüseabteilungen giftig:

  • Fungizide (gegen Schimmel)
  • Herbizide (gegen Keimlinge)
  • Antimikrobielle Lösungen (gegen Fäulnis)

Diese werden oft nachts oder frühmorgens aufgebracht – und nicht deklariert. Besonders belastet sind laut Anthony:
Salate, Trauben, Gurken, Tomaten und Beeren.

Meine persönliche Erfahrung
Ich reagiere selbst sehr sensibel auf solche Stoffe. Wenn ich Zitronen kaufe, die mit Wachs behandelt sind, merke ich das sofort – beim Riechen, beim Schneiden und später körperlich. Deshalb ist es mir extrem wichtig, dass die Produkte in meinem Shop frei davon sind.

Unser Sellerie
Auch beim Sellerie wäre es technisch möglich, Wachse oder Konservierungsmittel einzusetzen – besonders bei langen Transportwegen.
Aber das widerspricht allem, wofür ich stehe.
Unser Sellerie ist:

  • frei von Coatings
  • nicht besprüht
  • rein und direkt geliefert

Ich arbeite mit Landwirten zusammen, denen ich zu 100 % vertraue – und das merkt man. Viele meiner Kund:innen berichten, dass sie mit meinem Sellerie keine Reaktionen haben – mit dem aus dem Supermarkt aber sehr wohl.

Wie bringe ich Coatings von den Früchten runter?
Das ist eine grosse Herausforderung – manche sind gar nicht abwaschbar.

Coating Abwaschbar? Empfehlung
Apeel ❌ Nein Nicht entfernbar – meiden
Carnaubawachs (E903) 🔸 Teilweise Natronbad + Bürsten
Schellack (E904) 🔸 Teilweise Heisses Wasser + Zitrone + Schrubben
Paraffine (E905) 🔸 Schwer Nur Schälen hilft sicher

Was funktionieren kann:
Lege kritische Früchte in ein Bad aus Natron & Essig, schrubbe sie mit einer Bürste und lasse sie danach gut trocknen. Oder verzichte auf die Schale - z.B. bei nicht-bio-Zitronen.

So schützt du dich
Wenn du sicher sein willst, achte auf:

  • ungewachste Bio-Produkte
  • Vertrauenswürdige Herkunft
  • Transparenz über Transport & Lagerung
  • Lieferanten, die keine Coatings verwenden

FAQ – häufige Fragen zu Coatings, Wachsen & Sprühmitteln
Was sind Coatings überhaupt?
Coatings sind Schutzschichten aus Wachsen, Ölen oder synthetischen Stoffen, die Obst und Gemüse länger frisch halten sollen. Sie können pflanzlich, tierisch oder petrochemisch sein – und oft erkennt man sie nicht mit blossem Auge.

Warum sind Coatings problematisch?
Viele Coatings sind nicht deklarationspflichtig und lassen sich kaum abwaschen. Besonders bei empfindlichen Menschen (z. B. mit Leberbelastung, Autoimmunerkrankungen oder Reizdarm) können sie körperliche Reaktionen auslösen.

Welche Coatings sind in der Schweiz erlaubt?
Die Schweiz erlaubt einige pflanzliche und synthetische Coatings wie Carnaubawachs (E903) oder Paraffine (E905). Substanzen wie Morpholin sind verboten. Apeel ist in der Schweiz noch nicht explizit zugelassen, aber importierte Ware kann es trotzdem enthalten.

Wie erkenne ich, ob mein Obst behandelt wurde?
Das ist oft schwierig – Coatings müssen nicht immer deklariert werden. Hinweise wie „gewachst“ oder „mit Konservierungsstoffen behandelt“ sind freiwillig. Bei Bio-Zitronen und Bio-Orangen wird oft mit E-Nummern wie E903 oder E904 gearbeitet.

Was wird im Supermarkt gesprüht?
Laut Recherchen und Angaben von Anthony William werden in Gemüseabteilungen oft Fungizide oder antimikrobielle Mittel versprüht, um Schimmelbildung zu verhindern. Diese sind nicht deklarationspflichtig und schwer entfernbar.

Wie kann ich Coatings entfernen?
Manche Coatings sind wasserlöslich (z. B. Carnaubawachs), andere wie Apeel oder Paraffin sind es nicht. Ein Natronbad + Bürsten kann helfen – sicherer ist es, nur Produkte aus vertrauenswürdiger Quelle zu verwenden oder die Schale zu entfernen.

Wie handhabt ihr das in eurem Shop?
Wir achten bei allen Produkten – ob Sellerie, Zitronen oder Beeren – darauf, dass sie nicht gewachst, nicht gespritzt und nicht künstlich versiegelt sind. Wir stehen im direkten Kontakt mit unseren Partnern und wählen mit höchster Sorgfalt aus – auch weil ich persönlich sehr sensibel auf Rückstände reagiere.

Ich weiss, dass nicht jede:r immer alles regional oder bio kaufen kann – aber oft hilft schon ein bewusster Blick auf die Etikette und das Gespräch mit Produzent:innen.

Ich hoffe, dieser Blog gibt dir Mut, genauer hinzuschauen. Wenn du Fragen hast – oder selbst Erfahrungen mit Coatings gemacht hast – schreib mir gern.

Von Herzen
Cécile